Das Heiligtum der Jungfrau von Regla de Chipiona ist eines der wichtigsten Zentren des katholischen Glaubens in Andalusien. Seine Lage direkt am Meer, seine Legende und die enorme Verehrung, die die ihn prägende Marienverehrung hervorruft, machen diesen Ort zu einem authentischen „Zentrum der Macht“ und zu einem sehr interessanten Besuch für jeden, ob gläubig oder nicht.

In seinen Anfängen war das Heiligtum der Jungfrau von Regla eine Festung, die 1933 den Eremiten von San Agustín geschenkt wurde und dort bis 1835, dem Jahr der Beschlagnahme von Mendizábal, blieb. Damals wurde die Schutzpatronin von Chipiona in die örtliche Pfarrei gebracht, wo sie siebzehn Jahre lang bleiben sollte.

Im Jahr 1851 erfuhren die Infanten von Orleans bei einem Besuch die Geschichte der Jungfrau von Regla und restaurierten den Tempel, damit er an seinen Platz zurückkehren konnte. Diese Änderung dauerte bis 1904, als der alte Tempel abgerissen und ein neuer gebaut wurde, der 1909 fertiggestellt wurde.

Das Regla-Heiligtum ist im gotischen Stil gehalten und besteht aus drei Schiffen, dem Mittelschiff und den beiden Seitenschiffen sowie dem Presbyterium. Zu den Höhepunkten zählen der Mudéjar-Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert, die Bibliothek und der Camarín de la Virgen.

Wenn wir über das Heiligtum und nicht über die Jungfrau von Regla sprechen, bleiben wir auf halbem Weg. Die Schutzheiligenfeste von Chipiona werden zu Ehren dieses Bildes gefeiert, das in ganz Spanien dank der Verehrung des aus der Stadt stammenden Rocío Jurado bekannt ist.

Der Legende nach stammt das Bild aus dem Jahr 300 n. Chr. und wurde vom heiligen Augustinus, dem Bischof von Hippo, einer Stadt in Afrika, errichten lassen, daher die Hautfarbe der Jungfrau.

Über die Art und Weise, wie es in Chipiona ankam, heißt es in der Überlieferung, dass die Jünger des Heiligen Augustinus, als Hippo von Vandalen geplündert wurde, in einem Boot mit dem Bildnis der Jungfrau flohen, bis das Meer sie am 2. Juli des Jahres zum Vorgebirge von Chipiona brachte. 443.